Geballte Kompetenz

Mit dem Truckcenter Schüttorfer Kreuz setzte die Borgers GmbH die Anforderungen an eine zukunftsorientierte Werkstatt perfekt um.

Am 1. September 2017 öffnete das Truckcenter Schüttorfer Kreuz offiziell seine Tore für Nutzfahrzeuge aller Art und jeder Marke. Gleichzeitig ist der Betrieb Vertragswerkstatt für Nutzfahrzeuge von Mercedes-Benz, Volvo und Renault sowie Auflieger von Schmitz Cargobull. Eine Lkw-Waschanlage rundet das Angebot ab. Direkt am Knotenpunkt A30/A31 nahe der holländischen Grenze fand man einen idealen Standort, handelt es sich mit den beiden Autobahnen doch um zwei wichtige Transportwege in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung.

 

Bereits 2011 keimten bei Horst Thole, einem der drei heutigen Gesellschafter, erste Überlegungen zu einer Erweiterung seiner markenunabhängigen Nfz-Werkstatt, die er im benachbarten Suddendorf gemeinsam mit einer kleinen Mitsubishi-Vertretung betrieb. Auch einen Neubau wollte er nicht ausschließen, um dem an seine Kapazitätsgrenzen gestoßenen Unternehmen mehr Raum zu geben. Auf Hinweis seines Werkstattausrüsters nahm Thole 2012 erstmals Kontakt zur Firma Borgers auf. Gemeinsam mit Projektentwickler Thomas Müggenborg wurde ein Grundriss für eine Werkstatt mit vier Durchfahrten entworfen, für die man 2015 einen Bauantrag stellte.

 

Doch es kam anders. Über das bereits früher partnerschaftlich verbundene Logistikunternehmen Hamacher kam der Kontakt zur Beresa Automobil Handelsgruppe zustande, einem Mercedes-Vertreter mit 18 Standorten in der Region Münster/Osnabrück, der gerade Überlegungen anstellte, seinen Nutzfahrzeugbereich auszulagern, um das rückläufige Reparaturvolumen aufzufangen. So trafen sich die drei Unternehmen Anfang 2016 zu ersten Gesprächen und sahen in der Bündelung ihrer Kompetenzen eine große Chance. Schnell einigte man sich darauf das Projekt gemeinsam zu realisieren, aber auch größer aufzuziehen. Die Planung und der Bauantrag wurden von vier auf sieben Durchfahrten ausgeweitet und bereits im September 2016 begannen die Erdarbeiten auf dem 15.500 qm großen Grundstück im Industriegebiet von Schüttorf.

 

Erfahrung zahlt sich aus

Die verliefen zunächst sprichwörtlich flüssig, denn bereits nach wenigen Zentimetern stieß man auf Grundwasser. Um die Problematik zu umgehen, wurde das Gelände um bis zu 1,80 Meter aufgefüllt. Im November konnte die eigentliche Bauphase beginnen. Horst Thole erinnert sich: „Die größte Herausforderung war sicherlich, einen Betrieb zu konzipieren und baulich umzusetzen, der den Ansprüchen einer modernen, zukunftsorientierten Werkstatt entspricht“. Mit dem Generalbauunternehmer Borgers hatte man jedoch einen Partner an der Seite, der genau wusste, wie man die Ansprüche und Vorstellungen des Kunden realisieren und umsetzen kann.

 

Geschäftsführer Dr. Herbert Daldrup: „Um einen Lkw-Betrieb zu planen, muss man Lkw verstehen. Uns zeichnet nicht nur die Erfahrung aus über 1.500 gebauten Kfz-Betrieben aus, sondern auch unser sehr großes Team mit einer großen Planungsabteilung. Damit sind die Möglichkeiten geschaffen, sich intensiv um einzelne Projekte und Kunden zu kümmern“. So betonen die drei heutigen Geschäftsführer des Truckcenters Horst Thole, Helmut Schilder (Beresa-Gruppe)  und Lothar Petzold (Hamacher Logistik) ausdrücklich die hervorragende Zusammenarbeit mit Borgers während der Planungs- und Bauphase. „Es gab immer einen Ansprechpartner, der bei auftretenden Problemen zeitnah eine Lösung fand. Dadurch kam es nie zu einem Stillstand der Bauarbeiten“, so Helmut Schilder.

 

Für die Zukunft gerüstet

Dabei hatte Bauleiter Matthias Nienhaus einige kniffelige Lösungen umzusetzen. So stehen die drei 24 Meter langen Gruben trotz der Geländeauffüllung rund 1,30 Meter tief im Grundwasser. „Die Gruben mussten komplett gedämmt und abgedichtet werden, um Schwitzwasser zu vermeiden, außerdem so angefüllt werden, dass sie nicht aufschwimmen“, so Nienhaus.

Die Länge der Gruben konnte man nicht mit Bauteilen an einem Stück realisieren, sondern es mussten Dehnfugen eingebaut werden, gleichzeitig müssen sie den hohen Belastungen durch die schweren Lkw standhalten, ohne dass sich Mikrorisse bilden. Auch der Einbau eines Bremsenprüfstandes nach neuesten gesetzlichen Vorgaben erforderte besondere Maßnahmen, die geforderte Niederzugvorrichtung brauchte eine eigene Statik mit entsprechenden Verstärkungen, damit die Bodenplatte nicht ausgehoben wird. Integrierte Laufschienen für verfahrbare Achsen- und Getriebeheber bedingten einen extrem geraden Einbau der Gruben, ebenso die minimalen Toleranzen für den Lichteinstellplatz. Da es kaum Wandflächen gibt, wurden Kabelführung und Absaugeinrichtungen unter die Decke gehängt, die mit sieben Meter genug Raum auch für einen Deckenkran lässt. Und es ist auffallend hell in der Werkstatt dank eines halbrunden Mittellichtbandes in der Decke.

 

Erwartungen voll erfüllt

So konnte am 1. September 2017 die Werkstatt wie geplant ihren Betrieb aufnehmen. Nach kurzer „Einlauf-Phase“, schließlich mussten die Mitarbeiter aus drei Betrieben zusammengeführt, gleichzeitig verschiedene Herstellervorgaben bei der Werkstatteinrichtung umgesetzt werden, fand im November die offizielle Eröffnung statt. „Unsere Erwartungen haben sich voll erfüllt, das Truckcenter wurde von der ersten Sekunde von unseren Kunden angenommen. Dies liegt zum einen an der Bündelung der Kompetenzen der drei Gesellschafter, aber auch am komplexen Spektrum der Werkstattleistungen bis hin zum von den Kunden hoch geschätzten Hol- und Bringservice“, so Horst Thole.
 

Kenndaten

Truckcenter Schüttorfer Kreuz

Anschrift: Textilstraße 7, 48465 Schüttorf

Baumaßnahme: Neubau einer Nutzfahrzeugwerkstatt mit Waschanlage

Planung und Bauausführung: Borgers GmbH

 

Flächengrößen

Grundstück: 15.500 qm

Überbaute Fläche: 1950 qm

Bruttonutzfläche: 2.200 qm

 

Baukosten: 3,3 Mio Euro

 

Funktionsflächen

Fläche Werkstatt (Mechanik und Karosserie): 1.340 qm

Sozialräume: 120 qm

Teilelager: 280 qm

Öllager: 20 qm

Reparaturannahme + Shop: 150 qm

Büroräume OG: 60 qm

LKW-Waschstraße: 250 qm

 

Kennzahlen:

Mitarbeiter gesamt: 22 Festangestellte, 7 Aushilfen, 2 Auszubildende

Mechanische Werkstattarbeitsplätze: 12

Werkstattdurchgänge/Tag: 15 (durchschnittlich)

Durchläufe Waschstraße/Tag: 7 (durchschnittlich)